In einer einwöchigen Projektwoche konnten sich Anfang Juni Bachelor-Studierende des Studiengangs Kommunikationsdesign an der Berliner HTW mit unserem Forschungsprojekt auseinandersetzen. Ziel war es, niedrigschwellige Onlineangebote in Form eines Online-Magazins für die interessierte Öffentlichkeit zu kreieren. Zudem sollten Design-Entwürfe für ein Projektlogo und das Interface der zu erstellenden Datenbank entstehen. Die größte Herausforderung benannte Seminarleiter Prof. Andreas Ingerl gleich zu Beginn der Projektwoche: „Die Schwierigkeit sehe ich im Spannungsverhältnis zwischen dem sensiblen Thema ‚Konzentrationslager-Artefakte‘ und einer ansprechenden visuellen Gestaltung, die bei verschiedenen Zielgruppen für Aufmerksamkeit sorgt und Interesse anregt.“
Nach einem Einführungsvortrag und einer Projektvorstellung starteten die Studierenden zunächst in eine intensive Recherchephase. Neben dem zuvor vom Projektteam zusammengestellten Material, wie historische Übersichten über die Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen sowie Objektfotos und -biographien, wurden zeitgenössische Fotografien, Texte und Hintergrundinformationen zusammengetragen. Sie bildeten die Grundlage für die indivudelle und kreative Umsetzung mittels geeigneter Designsoftware. Nach vier intensiven Arbeitstagen wurden die Ergebnisse im Rahmen der hochschulweiten Projektpräsentation vorgestellt. Die fünf Kleingruppen bewiesen, dass sie die Herausforderung gern angenommen haben und inhaltlich wie gestalterisch völlig individuelle Zugänge zum Thema umsetzten. Während eine Projektgruppe ein Online-Magazin entwarf, welches Interessierte über Kontextinformationen zum Thema Konzentrationslager zum eigentlichen Objekt und dessen Geschichte führt, überzeugte ein anderes Team mit einem kreativen Projektlogo-Entwurf, indem es aus der Abkürzung „KZ“ eine Art Patchwork-Symbol erstellt hatte, um den Begriff „Artefakte“ zu versinnbildlichen. Ein weiterer, viel diskutierter Entwurf setzte auf die Einbindung der KZ-Objekte in die visuelle Alltagswelt potenzieller Zielgruppen im Social Web. „Die Idee war es, die Rezipienten zu irritieren, um sie überhaupt erst aufmerksam zu machen“, so die Studientin.
Dass aus den unterschiedlichen Ergebnissen mehr als Entwürfe entstehen, liegt sehr im Interesse der Forschungsgruppe. Eine geplante Diskussion der Design-Prototypen im Gesamtteam wird zeigen, welchen Ansatz man mit den Studierenden eventuell gezielt weiterentwickeln oder umsetzen kann.