Forschungsreise nach Paris und Versailles

Anfang Juni ging es für die wissenschaftliche Mitarbeiterin Christiane Heß und die wissenschaftliche Volontärin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Sina Niedermeyer nach Frankreich.

Armband von J. FleuryIn der schönen Stadt Versailles konnten sie Jaqueline Fleury (geb. 1932), die derzeitige Präsidentin des Nationalen Verbandes der Deportierten und Internierten der Résistance, der L’Association nationale des anciennes déportées et internées de la Résistance (ADIR) zu verschiedenen Artefakten aus Ravensbrück befragen. Anhand von verschiedenen Objekten, darunter selbstgemachtem Besteck und kleine Miniaturen in Form von Hufeisen, Schildkröten und Pilzen erzählte sie von ihren Erfahrungen in verschiedenen Außenlagern. Madame Fleury erzählt zu den Objekten, die in verschiedenen Außenlagern entstanden und als Geschenke verschenkt wurden, darunter auch das gezeigte Armband aus Drahtgeflecht. Neben ihren eigenen Objekten zeigte sie noch eine Sammlung von ihrer Freundin Andrée Astier, geb. Bes. Madame Astier gelang es, einige Objekte im Außenlager Zwodau (Svatava) des KZ Flossenbürg herzustellen. Darunter befinden sich vor allem Schmuckstücke, religiöse Objekte und Zeichnungen. Sowohl Madame Astiers, als auch Madame Fleury haben weitere Objekte an verschiedene Museen, darunter das Musée de la Résistance et de la Déportation in Besançon, weitergegeben. – ein interessanter Befund, dem im Forschungsprojekt weiter nachgegangen wird.

An den anderen Tagen besuchten Christiane Heß und Sina Niedermeyer mehrere Einrichtungen in Paris, darunter die Fondation pour la Mémoire de la Déportation und die 2015 neugestalteten Ausstellung des Musée de l’ordre de la Libération.

Neben Gesprächen mit Ravensbrück-Überlebenden und Angehörigen nahmen die beiden Wissenschaftlerinnen auch am Kolloquium der Association Germaine Tillion (http://www.germaine-tillion.org) anlässlich des 10. Todestages der französischen Ethnologin und Widerstandskämpferin teil. Das dichte Programm des Kolloquiums umfasste nicht nur Beiträge von Wissenschaftler*innen zur neuesten Forschung zu Frauen in den französischen Résistancenetzwerken und erinnungskulturellen Debatten in Frankreich, sondern auch mehrere eindrucksvolle Beiträge ehemaliger Deportierter und Überlebender wie Noëlle Vincensini, Odile Benoist-Lucy, Jean-Claude Passerat und Lili Leignel.
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Foto: Sina Niedermeyer im Gespräch mit Jacqueline Fleury in ihrer Wohnung in Versailles. (Rechte: Christiane Heß / MGR)

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